Tauschblog: Ich im Interview!

Lesetipp: meine Meinung auf dem Konsens-Blog 🙂

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Hornform im Burgtheater

Es ist mal Zeit über das neue Titelbild zu berichten! Das Foto belichtet den obersten Rang des Wiener Burgtheaters. Rechts ist die Bühne, und links der hintere Teil des Saales. Nun haben die Architekten (ja, es waren anfangs zwei: nämlich Semper und Hasenauer; wobei sich Semper nach einem Streit nach Dresden verzog und dort die Oper baute) auf ein akustisches Prinzip zurück gegriffen: wenn man ein Horn baut und vom dünneren Ende her hineinredet, so wird der Schall auf die grössere Öffnungsfläche am Ende hin geleitet. Es geschieht eine kontinuierliche Widerstandsanpassung durch die Querschnittsvergrösserung, und hohe Frequenzanteile werden nicht so stark abgedämpft wie in einem Raum mit gleichbleibendem Querschnitt. Ergo kommen mehr davon am Ende an. Da unser Sprachverstehen darauf beruht, im Bereich von 1-3 kHz am sensibelsten zu sein, ist solch eine Konstruktion für die hinteren Plätze durchaus effektiv!

Und hier noch ein Foto für alle, die diesen Artikel erst lesen, wenn das Bild vielleicht schon wieder geändert hat:

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Tauschblog: 10 Fragen an Mag. Norbert Gabriel

Geschrieben von: Voice. Veröffentlicht in TauschBlog – kon-sens. Ein Blog über die Hörgerätebranche

Mag. Norbert Gabriel

Geschäftsführer GN ReSound AG (Schweiz) und GN ReSound Hörtechnologie GmbH
(Österreich)

Die 10 Fragen

KON|SENS: Was führte Sie in die Hörgerätebranche?

NG: Eigentlich eine Art „beruflicher mid-life crisis“. Ich wollte mit
Produkten und Märkten zu tun haben, die Sinn machen und Menschen wirklich
helfen können.

KON|SENS: Fühlen Sie sich wohl in der Branche?

NG: Ja, absolut. Sie ist interessant, eine tolle Verbindung von
(medizinischer und technischer) Forschung und herausfordernden
Marktsituationen. Darüber hinaus habe ich die Gelegenheit bekommen, sowohl
unsere Schweizer, als auch unsere Österreichische Töchterunternehmen zu
leiten. Dies ist schon im Vergleich spannend.

KON|SENS: Was denken Sie über die vergangenen politischen Diskussionen ums
Hörgerät?

NG: Genau da sehe ich das Problem. Zuviel Politik. Der Sparwunsch der
Regierung ist grundsätzlich legitim, die Diskussion und das Resultat
berücksichtigen jedoch – meiner Meinung nach – die international erwiesenen
Fakten der Hörgeräteversorgung nicht ausreichend.

KON|SENS: … die Pauschalvergütung?

NG: Dagegen ist grundsätzlich kaum etwas einzuwenden. Ähnliche Systeme
funktionieren in anderen Ländern auch.

KON|SENS: … den Verzicht der Qualitätssicherung von Seiten BSV?

NG: Das meinte ich auch unter „zu viel Politik“. Die Faktenlage, sowie die
Komplexität und Zeitaufwendigkeit einer ordentlichen Hörgeräteversorgung,
die solide Ausbildung von Hörgeräteakustikern und die Qualität der
Ausrüstung – somit die Qualität der Arbeit an und mit Hörgeschädigten,
scheint doch gefährdet. Die Schweiz scheint sich dadurch – sehr überraschend
– von den Qualitätsbemühungen, die die internationalen (audiologischen)
Gremien in Europa diskutieren, zu entfernen. Leider scheint die Grundhaltung
durch vorgefasste Meinungen bzw. Erfahrungen (Hörgeräteversorgung der Eltern
und Grosseltern) negativ beeinflusst zu sein. Gerade während der letzten 5
Jahre hat sich auf dem Gebiet der Hörgeräte sehr viel sehr positiv (für den
Hörgeschädigten) geändert.

KON|SENS: Werden Hörgeräteakustiker bald überflüssig?

NG: Wir als Hersteller und Grosshändler von Hörgeräten sehen einfach in
unserem täglichen Leben – u.a. bei der Unterstützung der Hörgeräteakustiker
– den enormen Vorteil, mit Partnern kommunizieren zu können, die fundiert
ausgebildet sind. Andererseits denke ich, dass die Komplexität der
Versorgung von Hörbeeinträchtigten sich eben auch nicht nur in rein
technischen Fragen erschöpft und viele andere Aspekte, die in der
Persönlichkeits-Sphäre liegen, mindestens eben so wichtig sind. Die
Ausbildung von Hörakustikern ist eine solide Fachqualifikation. In vielen
Ländern ausserhalb des deutschen Sprachraumes (wo die Lehrausbildung im
Vordergrund steht), ist die Ausbildung zum Audiologen sogar universitär!

KON|SENS: Haben Sie Pläne, Hörgeräte in anderen Vertriebskanälen, fern der
Hörgeräteakustiker, zu vertreiben?

NG: Solche Pläne haben wir zum heutigen Zeitpunkt keine. Ich denke, dass die
Hersteller/Grosshändler derzeit gar nicht darauf eingerichtet sind, mit
nicht-Hörakustikern zu kommunizieren. Wenn man z.B. über ein
Rückkoppelungsmanagementsystem spricht bzw. schult, sollte man wissen, was
das eigentlich ist und was die Probleme sind. Und das ist ein simples
Beispiel.

KON|SENS: oder selbst an Endkunden zu vertreiben?

NG: Auch diesbezüglich haben wir zum heutigen Zeitpunkt keine Pläne.

KON|SENS: Was ist Ihnen Lieber: freier Markt oder öffentliche Ausschreibung?

NG: Es gibt weltweit Länder, die solche Systeme haben. Im Prinzip
widerspricht eine Ausschreibung (in der Art, über die wir hier reden) einer
marktwirtschaftlichen Ordnung. Viele Länder, die ein solches System haben,
weisen auch ziemlich lange Versorgungs-Wartezeiten für Hörgeschädigte auf.
Darüber hinaus schreitet die technische Entwicklung auf diesem Sektor rasch
voran. Jedes Jahr bringt jeder Hersteller neue, sinnvolle Entwicklungen auf
den Markt. Bei Ausschreibungen bedeutet das dann meist eine verzögerte
Einführung.

KON|SENS: Was wünschen Sie sich von den Hörgeräteakustikern für die Zukunft?

NG: Die Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Versorgung der
Bevölkerung mit Hörgeräten. Sowohl im Sinne einer höheren Lebensqualität der
Betroffenen, als auch im Sinne einer längeren Produktivität im
Geschäftsleben, was unseren Staaten (mit niedrigen Reproduktionsraten und
steigender Lebenserwartung) zugute kommt. Vermutlich sollte es auch eine
deutlich bessere und objektivere Information der Bevölkerung durch
Industrie, ORL-Ärzte und Hörakustiker geben.

Besten Dank an Mag. Norbert Gabriel für das Interview.

Erschienen am 18.10.2011 auf www.kon-sens.net

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Tauschblogging!

TauschBlogging: wir tauschen Wörter!

Ein Text von Hansueli „Voice“ Müller

In den Tiefen des Internets gibt es viele Seiten über interessante Themen,
auch einige Rund ums Thema Hörern und Verstehen. TauschBlogging soll es
leichter machen, von diesen zu erfahren und nicht nach spannenden Texten
suchen zu müssen.

Mit TauschBlogging werden gezielt Beiträge zwischen Partnerblogs
ausgetauscht und im fremden Umfeld veröffentlicht. So werden Leser eines
Blogs immer über spannende Themen von anderen Blogs informiert und zum lesen
eingeladen. Von Zeit zu Zeit entstehen gemeinsame Beitragsthemen die im Team
geschrieben werden.

Freuen wir uns also über spannende Themen und Wörter.

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Wem möchtest Du zuhören?

Geniale Einrichtung in einem Schwedischen Zoo: Wem möchtest Du zuhören? Taste wählen und „GrooooarrrRR“ brüllt Dir der Elch ins Ohr 🙂

 

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Ob er wohl gekommen ist?


Amacker Strand København

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Gehörbildung ist UFF…

Ich hatte gerade meine (hoffentlich) letzte Gehörbildungsprüfung an der Musikuni. In Gehörbildung. Schriftlich. Für die Tonmeisterabschlussklasse gibt es z.B. ein dreistimmiges, neoklassizistisches Stück vom Band (ordentliches Bandrauschen inklusive), wobei die Trompete in B und die Streicher im Tenorschlüssel geschrieben gehören. Oder ein ander mal: die Trompete ist in B gestimmt, steht aber in C. —
Wem das jetzt überhaupt nichts sagt: MACHT NICHTS. Denn ansonsten sorgt es für viiiiiiel hektische Beschäftigung auf der neuronalen Ebene. Bis die Hörbahn zum Rauchen anfängt oder das Ohr zum Sausen. So gehts jedenfalls mir. Manchmal krieg ich auch Mittelohrentzündung (obwohl mir schleierhaft ist, wie ein Stress, der im auditorischen Kortex hausiert, aufs Mittelohr ausstreuen kann… aber gut).
Jedenfalls: es ist TOLL, wenn man merkt, dass sich auch mit 31 (!) noch neue Synapsen bilden. Man etwas lernt. Das Hörvermögen besser wird. Man besser einzelne Stimmen unterscheiden lernt. Harmonien verstehen. Tonarten. Musikalische Konstrukte. Aber es ist extrem anstrengend.
Wer zum ersten Mal ein Hörgerät trägt, dem/der muss es ähnlich ergehen. Und das mehr als nur 2h am Tag. Ich verstehe JEDEN, der das extrem anstrengend findet.

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Hörgeräte werden „nur“ für Sprache gemacht

Am Kongress für Medizinische Physik präsentierten namhafte Ingenieure und Entwickler die neuesten Algorithmen für die zukünftige Hörgerätegeneration. Unter anderen wurde eine „Ent-hallung“ vorgestellt, also eine Berechnung, die den Hallanteil im aufgenommenen Sprachsignal berechnen und heraus-rechnen kann. Tolle Sache! Klingt gut.

Ein Teilnehmer fragte, was denn passiere, wenn man diesen Algorithmus anstatt in einem Sprachauditorium bei Musik z.B. in einem Konzert laufen lasse, und der Vortragende antwortete wie aus der Pistole geschossen: bei Musik solle man sowieso alle Signalverarbeitungen ausschalten, denn diese kreierten nur Artefakte, die bei Musik gänzlich unerwünscht seien! Heikles Thema, ergänzte er dazu.

Das belegt dann wieder einmal, dass Hörgeräte „nur“ für Sprache, also für das „soziale Überleben“ gebaut werden. Was im Grundzug überhaupt nicht verwerflich, sondern auch sehr wichtig ist. Nur, dass jegliche ästhetische Komponenten (abgesehen von der Grösse + Farbe der neueren Geräte) des Klangs leider im Hintergrund bleiben. Ich hoffe, dass sich das irgendwann mal ändert. Die Technologie (z.B. Zweiweglautsprecher) dazu gibt es ja bereits!

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MusikerInnen-Gehörschutz I

MusikerInnen-Gehörschutz verspricht frequenzlinear zu sein. Der Amerikanische Ingenieur Elmer Carlson hat das Produkt in den späten 70er-Jahren erfunden, welches bis heute von der Firma Etymotic vertrieben wird. Carlson nahm an, dass die Gehörgangsresonanz bei jedem Menschen bei 2,7 kHz um 15 dB verstärkt. Dafür hat er dann einen Filter gebaut, der genau diese Eigenschaften nachahmt. Ein geniales Produkt! Nur, funktioniert es wirklich bei jedem Menschen? Hat nicht jedeR eine individuelle Gehörgangsresonanz, die wir InSitu nachmessen können? Dieser Frage soll in meiner Diplomarbeit zum Tonmeisterstudium nachgegangen werden, und ich werde hier darüber berichten. Empfehlungen, Kritik und Anmerkungen herzlich willkommen!

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Halb sieben!

Das antwortet Roger Taylor auf jede Frage, die er dank (oder undank…) seiner Schwerhörigkeit nicht versteht. Gewitzt gekontert beweist es ein gemeines Schicksal: Musik macht Schwerhörig 🙁 Der ehemalige Schlagzeuger der legendären Gruppe „Queen“ trägt heute an beiden Ohren Hörgeräte. Mehr dazu hier im Artikel von Hear-it.

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