Korruption in der Hörgerätebranche?

Nirgendwo erscheint mir Korruption so offensichtlich wie in Oesterreich. Was andernorts wohl sicherlich auch und hinter verschlossenen Türen geschieht, wird hier öffentlich breit geschlagen. Schon zum zweiten Mal innert kürzester Zeit (das letzte Mal war im Sommer 2010) werden HNO-Aerzte angeklagt, weil sie (im Zusammenschluss mit grossen Handelsketten) allem Anschein nach unfairen Wettbewerb betreiben. Dieses Mal hätten sie selber Hörgeräte eingekauft und teurer an ausgewählte Akustikerläden weiter verkauft, obwohl diese die Hörgeräte ganz normal beim nationalen Vertrieb kaufen könnten. So etwas nennt man dann „versteckte Provisionen“ (naja, so gut versteckt waren sie wohl doch nicht, denn sonst wäre das ganze nicht aufgeflogen…) News.at berichtet in der aktuellen Ausgabe.

Beim Kläger handelt es sich um Opticon „Augen auf“ und „Neu Hören“, einem Zusammenschluss privater Unternehmer. So gross muss man sein, um den marktbestimmenden Ketten überhaupt entgegen treten zu können.

Es wundert mich eigentlich nur, wieso die Konsumentenschützer nicht auch auf diese untolerierbaren Zustände eindreschen, und statt dessen immer wieder die Sozialversicherer an den Pranger stellen. Verkehrte Welt?

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