Weibliche Kompetenz = ?

Nach vier Arbeitsjahren in der Westschweiz erlebe ich bei meiner jetzigen Arbeit in Solothurn einen kleinen Kulturschock. Da ich gebürtige Aargauerin bin, ist vieles ein Heimspiel. Der Dialekt ist ähnlich, und im Grunde funktioniere ich von der Erziehung her sehr ähnlich wie die hier „Eingeborenen“. Ein total schönes Gefühl!

Jedoch fällt mir negativ auf, dass viele Männer Mühe damit haben, von einer weiblichen, jungen Akustikerin bedient zu werden. Sie kucken ins Büro, ob der Chef da ist. Ich harre der Dinge, bis sie murmeln, dass ich das dann vielleicht auch machen könnte… aber wo denn DER Chef sei.

Pha! Bei mir breitet sich eine erste Hitzewelle aus. Wie unverschämt!! Ich habe grosse Lust, solche Mannsbilder hochkant wieder aus dem Laden hinaus zu katapultieren (es geht nicht, keine Angst, schliesslich ist das (noch) nicht MEIN Laden)…

Es ist auffallend, dass viele Frauen sowohl im deutschen wie auch im frankophonen Raum in der Hörakustik tätig sind. Erfreulich! Es ist aber auch auffallend, dass berufstätige Französinnen viel häufiger sind als berufstätige Deutschschweizerinnen. Und dann erst noch in einem technischen Beruf. Mit Meisterbrief.

„Gott lobe das ehrbahre Handwerk“ steht auf meinem drauf. Aber bitte dann auch dasjenige, welches von Frauen ausgeübt wird. Amen.

Dieser Beitrag wurde unter Frauenarbeit, Kultur abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.