Ohrenputz – nein danke

Wieso eigentlich nicht? Aus drei Gründen:

1. Ohrenschmalz, in der Fachsprache Cerumen genannt, schützt das Mittelohr vor Insekten. Sie wollen doch nicht etwa Ameisen oder Mücken im Gehörgang?! Surrrrrrrrrrrrrr – nein danke.

2. Der äussere Gehörgang ist selbstreinigend. Die Epithelschichten der Haut arbeiten sich beim Wachstum zirkulär nach aussen. Das Cerumen, welches von den Drüsen auf dieser Hautschicht gebildet wird, wächst also mit der alten Haut nach draussen und kann dort mit blossem Finger weggeputzt werden.

Exkurs:

Für HörgeräteträgerInnen gilt das nicht. Sie stossen, gleichwohl wie WattestäbchenbenutzerInnen, das Cerumen mit ihrer Massotoplastik in den Gehörgang hinein. Leider verstopft sich dieser dann manchmal (cerumen obturans) und muss professionnell vom HNO-Arzt gereinigt werden.

Exkursende

3. Mit Ohrenputz können Sie Ihre Gehörgangshaut sowie das Trommelfell verletzen:

– Mit Kerzen, die den Schmalzpfropfen durch Unterdruck lösen sollten, können Sie sich ernsthafte Verbrennungen zulegen

– Mit Wattestäbchen können Sie die Gehörgangshaut schürfen (das gewisse Kitzeln ist der Vorbote einer Blutung)

– Wenn sie zu tief drin hantieren (der Gehörgang ist ca. 3cm lang), können Sie das Trommelfell berühren und zerstören. Achtung: das tut wirklich weh.

Was kann man also tun, wenn man unter übermässiger Cerumenproduktion leidet?

– Cerumen nass halten: mit dem Duschkopf auch mal in den Gehörgang spritzen

– Tropfen aus der Apotheke verwenden

– Regelmässige Spülungen beim Arzt

Und sonst nix!!! Bitte glauben Sie mir!!!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Ein Kommentar zu Ohrenputz – nein danke

  1. Hey, super Artikel, der RSS Hyperlink funzt leider net, aber trotzdem top Homepage!

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.